Studentenreiten

In meinem Studium in Göttingen habe ich den Weg zur Studentenreiterei gefunden - zum Glück! 

Die Studentenreiterei hat einige Unterschiede zur "herkömmlichen" Reiterei zu bieten. Der Team-Gedanke steht hierbei absolut im Vordergrund. Auf jedem Turnier (CHU = Concours Hippique Universitaire) tritt man im Team der eigenen Uni an, welches aus 3 Reitern besteht. Die Turniersaison beginnt im Herbst und endet im Frühjahr. Aber das Wichtigste ist:

Man reitet nicht auf seinen eigenen, sondern auf zur Verfügung gestellten Pferden. Die Pferde kommen von Gestüten, Reitschulen und Privatpersonen; so gehören z.B. Stall Kasselmann, Stall Schockemöhle, das HLG Marbach, das LG Dillenburg als auch das HLG Neustadt-Dosse zu den Mäzenen des Studentenreitsports. Auf den Turnieren werden die Pferde per Losentscheid den Reitern zugeteilt - in jeder Runde bekommt der Reiter ein neues Pferd unter den Sattel. Dabei stellen jeweils 3 Reiter aus unterschiedlichen Uni-Mannschaften das selbe Pferd vor. Derjenige mit der höchsten Wertnote qualifiziert sich für die nächste, schwierigere Prüfung. Dieser Modus garantiert Chancengleichheit und viel Spannung auf den Turnieren.

An einem Turnier treten i.d.R. 45 Reiter aus 15 Uni-Teams gegeneinander an. Das K.O.-System zieht sich von der ersten Runde auf A-Niveau über Prüfungen der Klasse L und M durch bis zum Finale, welches auf der jährlich stattfindenden Deutschen Hochschulmeisterschaft in der Klasse S ausgetragen wird. Geritten wird nach der Leistungsprüfungsordnung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN).

Vor einer Prüfung hat der Reiter lediglich 3 Minuten Zeit bzw. im Springen 2 Probesprünge um sich auf das neue Pferd einzustellen, bevor er die Dressuraufgabe oder den Springparcours absolviert. Dies erfordet ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen, um in dieser kurzen Zeit ein Team mit dem Pferd zu bilden, und verleiht diesem Sport eine absolute Einzigartigkeit.